Die Geschichte und Kultivierung des steirischen Kürbis.
Steirisches Kürbis Lexikon
Ausbatzln, Auspatzln: Herauslösen der Kerne aus der Frucht
Ausschlagen: Historische Art der Ölgewinnung
Balafon: Afrikanisches Xylophon auf einem Bambusgestell. Als Resonanzkörper dienen unter den Holzzungen befestigte, ausgehöhlte Kürbisse
Bara: Afrikanisches Musikinstrument. In Burkina Faso bedeutet Bara Kürbis. Ein ausgewachsener Plutzer wird mit Ziegenhaut bespannt. Ein besonderer Klang wird durch eine auf das Fell aufgetragene Masse aus geknetetem flüssigem Kautschuk, Asche und geschmolzenem Trockenkautschuk erreicht
Baumöl: 1. Historische Bezeichnung für das Olivenöl; das Rhizinusöl hieß bei Dioskurides "Wunderbaumöl"
- Altsteirische Bezeichnung für Öle, die im "Bam" ausgeschlagen wurden
- Öl aus Baumfrüchten wie Walnuß, Haselnuß, Bucheckern, Eicheln
- Öl, das aus Harz gewonnen wird, wie das Terpentin
Berimbau: Afrikanisches und lateinamerikanisches Musikinstrument. Ähnlich gebaut wie die Gusle oder ursprünglich die Sitar
Drossel: Bezeichnung für den sehr Dickflüssigen Satz welcher sich am Boden eines Kürbiskernölfasses sammelt
Flaschenkürbis: Gehört wie die Melone oder Gurke zur Familie der Cucurbitacaee, ist aber kein eigentlicher Kürbis, der botanisch korrekt Cucurbita heißt. Flaschenkürbis ist Lagenaria. Seine Herkunft ist ungewiß, wahrscheinlich aus Asien
Gusle: Streichinstrument mit einer Saite aus Roßhaar. Der Korpus dieses am Balkan verbreiteten Instruments wurde ursprünglich aus Kürbis, später aus Holz oder Ton gefertigt
Hackscheit: Eisenwerkzeug (ähnlich einem Astbeil) mit Holzgriff zum Aufschneiden der Kürbisse für das Auspatzeln. Auch Kürbismesser genannt
Heindl =Haue: Landwirtschaftliches Arbeitsgerät zum Bodenauflockern und zum Unkrautentfernen. Eine notwendige manuelle Tätigkeit, damit aus der Kürbispflanze was wird. Strapaziert das Kreuz der Heindlerin. Eigenthch ist das Heindln die von Frauen entwickelte Urform des Ackerbaus (Hackbau)
Kaiserrübe: Weststeirische Bezeichnung für das Kürbiskraut Bis ins 19. Jahrhundert waren in der steirischen Bauernküche Sauerkraut und Rüben als Gemüsearten dominant
Keil: Drückt durch den Schlag mit dem Schlägl die Ölkare zusammen und preßt so das Öl aus
Kernheppeln, -häppeln: siehe Kernkiefeln
Kernkiefeln: Historische Tätigkeit; Schälen der Kürbiskerne. Seit dem Cucurbita pepo styriaca nicht mehr notwendig, nur mehr von historisch- volkskundlichem Interesse
Kernöl: Kernöl ist nicht Kernöl
- Steirisches Kürbiskernöl g.g.A.: Hundertprozentig reines Öl aus schalenlos gewachsenem Cucurbita pepo styriaca
- Kürbiskernöl: Hundertprozentig reines Kernöl, aus billigen, importierten beschalten Kürbiskernen
- Salatöl: Deklariertes Mischöl. Mischkulanz aus Kernöl und raffiniertem Öl oder Ripsöl, Rapsöl etc.
Knetbank, Knetmulter: Die gemahlenen Kürbiskerne werden mit Wasser gemischt und auf eigener Arbeitsfläche durchgeknetet. Entweder auf einer Bank mit eigens geschnitzter Vertiefung oder in einem Multer genannten Holztrog. Multer kommt von Mulde
Kürbis: Hunderte Gattungen und Varietäten. In der Steiermark dominiert seit ein paar Jahrzehnten die Sonderkultur des unbeschalten Ölkürbis, der botanisch korrekt Cucurbita pepo Linné convar. citrullinina var. styriaca GREB. Heißt
Kürbisbatz, -patz: Zellstruktur, in die die Kerne eingebettet sind